Checkliste für Gamer #1 - Grafikkarten-Treiber
(Linux Mint/LMDE, Debian, Ubuntu)

Ubuntu kommt mit dem Linux Kernel 6.14 (der zurzeit ebenfalls noch ein Release Candidate ist). Die wichtigste Änderung vom Kernel 6.14 für den Desktop User wird die Unterstützung der CoPilot Taste (bei neuen Notebooks vorhanden) sein. Damit kann man die Taste für Tastenkombinationen, etc nutzen.
Dass Ubuntu zurzeit eines Feature Freeze einen Kernel mitbringt, der noch ein Release Candidate ist, liegt daran, dass Canonical die Art und Weise wie Kernels bei Ubuntu ausgeliefert werden, kürzlich geändert hat.
Früher wäre es für den 6.14 Kernel zu spät gewesen und Ubuntu hätte den 6.13 Kernel ausgeliefert. Dank der neuen Kernel-Politik von Canonical liefert Ubuntu nun bei Zeitpunkt eines Ubuntu Release den aktuellst möglichen Kernel aus.
Falls dieser Kernel noch nicht fertig oder erst ein Release Candiate ist, wird er dennoch ausgeliefert - und dann während des Ubuntu Releases auf die finale Version aktualisiert. Ziel dieser Änderung ist es, einen möglichst aktuellen Hardware Support zu liefern.
Von dieser Änderung profitieren auch die LTS, Releases. Da Ubuntu 24.04 mit der Version 24.04.3 den Kernel von 25.04 über das HWE-Upgrade Programm erhalten wird.
Etwas vom ersten das bei der Nutzung von Ubuntu 25.04 auffällt, es gibt eine neue Standard-App. War bisher die App Evince als PDF Betrachter vorinstalliert. Ist nun die App "Papers" vorinstalliert. Papers folgt den Gnome Design Richtlinien und ist eine libadwaita App.
Es gibt kleinere Anpassungen am Yaru Theme. Das Team hinter Yaru hat entschieden, dass die braune Akzentfarbe, die als Gimmick für das Jubiläumsrelease von Ubuntu 24.10 eingeführt wurde, bleibt. Hat nun aber die helle Version vom braun so angepasst, dass das Shell Theme weiterhin dunkel bleibt (wie bei allen anderen hellen Farbvarianten).
Dazu wurden noch einige Icons wie z.b. das vom Gnome Software Center überarbeitet und passen nun besser in das Gesamt-Look-&-Feel von Yaru.
Für alle Fans vom Epiphany Browser. Ein Canonical Entwickler hat einen Patch in das Epiphany Paket eingebaut - der dafür sorgt, dass Epiphany nun auch problemlos und Out-of-the-Box YouTube-Videos (und andere Web-Videos) abspielen kann.
Von diesem Patch wird auch Epiphany in Debian 13 profitieren, da der Canonical Entwickler den Patch direkt bei Debian eingebracht hat.
Was ich zurzeit noch vermisse, sind konkrete Verbesserungen in der "Security Center" App. Da die App allerdings ein Snap ist, kann es sein, dass hier das Update noch aussteht - und es noch nicht in die Daily Builds geschafft hat.
Es gibt viele weitere Neuerungen, die spannend und wichtig sind - allerdings nicht für klassische Desktop Nutzer. So hat sich rund um Docker vieles verändert - spannend ist hier sicherlich das neue "----environment" Flag bei docker-compose. (Diese Änderungen gibt es sowohl im DEB Paket als auch im Snap Paket von docker).
Es gibt sehr viele Neuerungen im Bereich libvirt und Qemu unter anderem auch im Netzwerk-Bereich. Wer libvirt/kvm/qemu auf Produktiv-Maschinen einsetzt, sollte unbedingt ein Blick in die finalen Release Notes werfen. Debian hat die Pakete rundum libvirt komplett neu aufgeteilt und aufgebaut - Ubuntu hat diese Änderungen übernommen.
Gnome 48 kommt mit zwei großen Neuerungen. Von einer Neuerung werden Ubuntu Users aber gar nicht profitieren - bzw. sie profitieren schon länger davon. Aber von vorne:
"Dynamic Triple Buffering" wird endlich mit Gnome 48 ausgeliefert. Hierbei handelt es sich um die Art und Weise, wie Animationen gerendert werden. "Dynamic Triple Buffering" für den Gnome Desktop wurde von Canonical entwickelt - und es gab da viel Arbeit sowohl bei Gnome selber, als auch bei Mesa, Wayland und weiteren Projekten bis es nun final ausgeliefert werden kann.
Was "Dynamic Triple Buffering" genau ist, ist relativ komplex zu erklären. Die Technologie führt am Ende dazu, dass gerade leistungsschwächere Computer Animationen dennoch flüssig darstellen können. KDE unterstützt das bereits seit Version 6.1 nun folgt hier Gnome.
Eine detaillierte und sehr technische Erklärung, was "Dynamic Triple Buffering" ist und wie es in Gnome funktioniert, gibt es auf dem YouTube-Kanal vom KDE-Entwickler Nicco:
Wer übrigens die neue standardmäßige "Floating Taskleiste" von KDE 6 mag, kann sich gerne bei Nicco bedanken, da die seine Idee war, und er sie auch umgesetzt hat. Sein YouTube-Kanal ist allgemein sehr empfehlenswert - egal für welchen Desktop man sich interessiert.
Ubuntu Nutzer werden davon aber nicht direkt profitieren. Da Canonical seit vielen Jahren am "Dyanmic Tiple Buffering" für Gnome arbeitet. Gibt es das schon länger in Ubuntu. Genauer gesagt patcht Canonical ihr ausgeliefertes Gnome seit der Version 22.04 mit dieser Änderung.
Das das ganze nun Upstream in Gnome aufgenommen wurde, muss Canonical nicht mehr die eigenen Pakete extra patchen. Und Gnome Nutzer von anderen Distributionen können ebenfalls von der Änderung profitieren. Eine Win-Win Situation.
Eine Funktion, die wir schon vom iPhone, iPad und Android kennen, wird nun auch in Gnome eingeführt. Mit "Digital Wellbeing" werden Funktionen umfasst, die einem dabei helfen zu sehen, wie viel Zeit man vor seinem Gerät nutzt und einem dabei unterstützen weniger Zeit vor dem Computer, Smartphone oder Tablet zu verbinden.
Mehr dazu in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Digitales_Wohlbefinden
Gnome führt das nun mit Gnome 48 in den Systemeinstellungen ein. Es gibt eine Bildschirmzeit-Übersicht, die aufzeigt, wie viel Zeit man in welcher App verwendet.
Man kann sich selber auch Limits festlegen und so sich selber besser unter Kontrolle haben. Ebenfalls kann man sich Erinnerungen setzen - regelmäßig den Blick vom Bildschirm abzuwenden, um seine Augen zu entlasten - oder auch mal aufzustehen und ein paar Schritte zu laufen.
Ebenfalls gibt es Verbesserungen bei den Benachrichtigungen, die nun je nach App gruppiert werden. Das verbessert die Übersichtlichkeit.
Gnome Online-Konten-Verwaltung bekommt Support für Microsoft Sharedrive.
HDR Support (nur unter Wayland).
Akku-Ladelimit für Notebooks - eine Option in Gnome, dass Akkus von Notebooks nur bis zu 80 % geladen werden sollen.
Alles in allem bleibt Ubuntu 25.04 ein solides Update mit sinnvollen Anpassungen, ohne revolutionäre Veränderungen. Wer auf langfristige Stabilität setzt, bleibt wohl ohnehin bei der LTS-Version. Wer jedoch ein aktuelles System mit den neuesten Technologien bevorzugt, wird mit Ubuntu 25.04 eine moderne und gut unterstützte Distribution bekommen.
Ubuntu 25.04 bringt einige interessante Neuerungen mit sich, insbesondere durch die Einführung von Gnome 48 und die Anpassung der Kernel-Strategie. Für Entwickler und Power-User sind die Neuerungen rund um Docker, libvirt und Qemu besonders relevant.
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