Bildquellen: Header-BG, Steam-Logo
Es gibt unzählige Tutorials in Schrift- und Videoform zum Thema Steam und Linux. Im Grundsatz ähneln diese sich alle, unterscheiden sich jedoch in der Art und Weise, wie man das Steam-Paket bzw. die Installationsdatei bezieht.
Gaming auf Linux ist seit 2018 kontinuierlich besser geworden – Anmerkung (Autor): Ich habe seit 4 Jahren nicht mehr auf Windows gezockt.
Bevor du jedoch darüber nachdenkst, Videospiele auf Linux zu spielen, solltest du zuvor ein wenig Recherche betreiben. Gerade für Spieler, die sehr Steam-zentriert sind, ist der Anlaufpunkt protondb.com wichtig. Bevor wir uns die Seite im Detail ansehen, empfiehlt es sich aber als Einsteiger direkt den Bereich Fehlerbehebung benötigt auf der Seite besuchen.
Sollte sich dein Gaming-Alltag um eines dieser Spiele drehen, ist ein kompletter Wechsel zu Linux wahrscheinlich nicht der richtige Weg für dich.
Sollten sich deine präferierten Spiele nicht in dieser Liste befinden, kannst du dennoch genauer hinschauen. Die Community dieser Seite gibt sich größte Mühe, ihre Erfahrungen zu Spielen und gegebenenfalls Fixes zu Problemen zu liefern.
Für das Beispiel Elder Scrolls Online findest du hier die passende Seite.
Sucht ihr nach dem Thema Steam in diesem Forum, werdet ihr sehr viel dazu finden. Nimmt man alle Threads zusammen, stechen folgende Fehlerquellen heraus:
Dieses Problem sollte sich erledigt haben, wenn ihr den ersten Teil der Checkliste gelesen habt.
Es ist durchaus möglich, dass es Gamer gibt, die zufrieden und glücklich mit der Flatpak- oder Snap-Version von Steam sind. In diesem Forum landen jedoch meist nur Negativbeispiele. Es treten Login-, Grafik- und Spielstart-Probleme mit diesen Versionen auf. Das kann daran liegen, dass die Pakete so gebaut sind, dass sie eigenständig und abgekapselt vom eigentlichen System und seinen Abhängigkeiten agieren.
Linux Mint ist ein gutes Beispiel dafür, wie Nutzer verwirrt werden können. So zeigt die Anwendungsverwaltung gleich 3 oder 4 verschiedene Installer für Steam an.
Neben dem Flatpak gibt es hier auch Installer, die mit den nativen Bibliotheken des Systems zusammenarbeiten. Es gilt das Gleiche wie beim vorigen Punkt: Mit diesen Paketen kann man glücklich werden.
Was die letzten beiden Punkte gemeinsam haben, ist, dass es um Pakete geht, die nicht offiziell von Valve gepackt wurden. Deshalb kann der Plattform auch nicht angelastet werden, wenn etwas nicht funktioniert.
Im Falle eines Debian-Pakets im Debian-Repository könnte man stark vereinfacht sagen: Der Maintainer hat das Paket geöffnet, geschaut, ob alles so ist, wie er es haben will, und es wieder zusammengeschnürt.
(Spekulation / theoretische Annahme):
Daraus resultiert, dass möglicherweise Abhängigkeiten entfernt wurden, was dazu führen könnte, dass auch das Steam-Debian-Paket nicht richtig läuft.
Auf store.steampowered.com könnt ihr wie unter Windows auch den offiziellen Installer herunterladen. Als Download-File sollte euch steam_latest.deb angeboten werden.
Wenn ihr nichts anderes angegeben habe, befindet sich die Datei nach dem Download im Download-Ordner. Der einfachste Weg, ohne auf Distro-spezifische Anwendungsverwaltungen einzugehen, sieht so aus:
1. Über den File-Manager in den Download-Ordner gehen.
2. Dort mit Rechtsklick auf einer freie Stelle das Kontext-Menü öffnen.
3. Terminal auswählen.
4. Im Terminal sudo apt install ./steam_latest.deb -y tippen und mit ENTER bestätigen.
Nachdem ihr euer Passwort eingegeben habt läuft die Installation selbstständig ab. Beim ersten Start von Steam öffnet sich ein Terminal. Ihr müsst aufmerksam lesen, ein paar Mal mit ENTER bestätigen und die Installation mehrerer Pakete mit "J" oder "Y" bestätigen. Tut ihr das nicht, werden wichtige Programm-Bibliotheken evtl. nicht installiert.
Steam für Linux einzurichten ist kein Hexenwerk, auch wenn man sich fragen könnte, warum das Programm nicht gleich vorkonfiguriert ist. Es steht euch frei, welche Sprache ihr einstellt. Im Deutschen findet ihr die Steam-Play-Einstellungen in der Menüleiste unter Steam > Einstellungen > Kompatibilität. Wie auf dem folgenden Bild beschrieben, aktiviert ihr beide Schalter und könnt zusätzlich noch eine Proton-Version auswählen, die global für alle Spiele verwendet werden soll. Nach einem Neustart von Steam ist alles bereit.
Manchmal kann es von Vorteil sein, für ein Spiel eine andere Proton-Version zu wählen als die global eingestellte. In der Community wird Proton-GE einstimmig als 'The Way To Go' angesehen. Darauf wird in einem anderen Artikel eingegangen.
Um ein Spiel zu zwingen, eine bestimmte Proton-Version zu nutzen, könnt ihr im Bereich des ausgewählten Spiels auf das Zahnrad klicken und die Eigenschaften aufrufen.
Sollten auf ProtonDB Empfehlungen für die Startoptionen eines Spiels vorhanden sein, könnt ihr diese unter Allgemein > Startoptionen einfügen.
Im Reiter Kompatibilität kann ein Haken gesetzt werden, um eine bestimmte Proton-Version auszuwählen.
In den seltensten Fällen treten Probleme auf, die in diesem Artikel nicht angesprochen wurden. Es lohnt sich, alles genau zu lesen. Sollten dennoch Probleme auftreten, helfen wir euch gerne im Forum weiter.
Viel Spaß beim Zocken unter Linux!
Ich nutze Linux seit 2003/04. Meine erste Distribution war SUSE Linux 9.0/9.1. Ab 2012 bin ich für lange Zeit bei Linux Mint geblieben.
Über die Jahre hat es sich ergeben, dass ich den Gnome-Desktop bevorzuge. Vorwiegend nutze ich Ubuntu LTS, aus pragmatischen Gründen. Läuft halt!
Ich bin sehr aktiv in der Raspberry Pi-Szene und programmiere vorwiegend in Python.
All das, was ich über Computer/Windows/Linux weiß, fußt darauf, dass ich es schon mal kaputt gemacht habe und nachlesen musste, wie ich es wieder zum Laufen bringe. 
Traurig aber wahr.
Außerdem schreibe ich Artikel für das Online-Magazin GNU/Linux.ch
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